Ratgeber HDMI Kabel 10m – 3 Tipps bei langen Leitungen

Gepostet von am 7. Oktober 2018

Zu lange Leitungen im 21. Jahrhundert? HDMI Kabel mit 10m als oberstes aller Gefühle? Man kann sich kaum vorstellen, dass es in dieser digitalen Epoche noch dermaßen altmodische Probleme gibt.

Und doch summierten sich spätestens seit der Einführung der Ultra-HD-TVs Klagen über Unzulänglichkeiten. Grob zusammengefasst: bis fünf Meter Länge ist bei HDMI Kabeln in der Regel alles okay. Zumal, wenn man auf Nummer Sicher geht und sich beim Kauf explizit für ein Premium-zertifiziertes HDMI Kabel entscheidet. Mit zunehmender Länge bis und über 10 Meter wird indes ein effizienter und sicherer Datentransfer schwieriger. 10m HDMI Kabel sind schon besonders anspruchsvoll, insbesondere wenn das HDMI Kabel 4k unterstützen soll.

HDMI Kabel 10m Länge

 

Früher, bevor Fernseher mit Ultra-HD Auflösung den Markt eroberten, war alles viel einfacher. Da gab es als Ersatz für die etablierten Scart-Leitungen einfach das wesentlich leistungsfähigere, dennoch geradezu filigran wirkende HDMI Kabel.

Das funktionierte prima und niemand kümmerte sich um Kabelbezeichnungen wie zum Beispiel HDMI 1.4a. Bis Ultra-HD-Fernseher auf einmal anfingen, sich zu „zieren“. Ein Bild mit 3840 x 2160 Pixel-Auflösung, 10 Bit Deep Color bei 60 Hz mit einer Farbunterabtastung von 4:2:2 oder 4:4:4 ließ sich nicht reproduzieren – die Kapazität von 10.3 Gbps (Gigabit per second) reichte für vier Mal mehr Schärfe hinten und vorne nicht aus.

Anno 2014 versprach die Ankündigung von HDMI 2.0 Abhilfe: 18 statt 10 Gbps – das klang „zukunftssicher“ und viele Hersteller spendierten ihren Geräten entsprechende Ein- und Ausgänge.

HDMI Kabel 10m bringt häufig Probleme – insbesondere bei 4k / UltraHD

Dennoch war im Netz immer noch von viel Leid, Mühen und Plagen der Kundschaft zu lesen. Gerade bei 10m HDMI Kabeln blieb der Bildschirm nicht selten schwarz oder „flatterte“ und bescherte sich ärgernden Besitzern Magengeschwüre, da sie ihn oder seine Zuspieler als die Wurzel allen Übels ausmachten.

Artefakte / Darstellungsfehler bei einem HDMI Kabel mit 10m Länge

Hierzu ein kurzer Exkurs: In Buroschs Praxisbuch der Medientechnik kann man nachlesen, dass die Anforderung an die Qualität von HDMI-Kabeln mit zunehmender Länge überproportional steigt. Wolle man HDMI 2.0 mit 50Hz/60Hz nutzen, spiele der Querschnitt der Innenleiterkabel die entscheidende Rolle. Die Stecker – so die Experten – sollten ebenfalls hochwertig verarbeitet sein.

Eine Kontrolle am Kabel von außen sei dabei nur schwer möglich, denn die Stärke der Leitung gebe keinen Aufschluss darüber, wie es im Inneren aussieht, also wie das Kabel aufgebaut ist. Dazu Burosch:

„Weder eine bestimmte Marke noch der Preis der Kabel entscheidet über „funktioniert“ oder „funktioniert nicht“.

Ein echtes Gütesiegel setzt sich nun langsam erst im Jahr 2018 durch. Das von der HDMI Lizenzorganisation herausgegebene Premium-Label-Programm kennzeichnet HDMI Kabel mit garantiert funktionierender HDMI 2.0-Unterstützung. Um das Premium-Label zu erhalten muss ein Kabel verschiedene Funktionstest überstehen – in jeder mit dem Premium-Label beworbenen Kabellänge.

Und das ist auch der Grund, warum es so wenige bis gar keine Premium HDMI Kabel mit Längen über 5m gibt. Denn sogar in Top-Qualität-Regionen können Aussetzer, Ruckler oder Bildausfälle das Vergnügen trüben, wenn es um die kritischen Längen von fünf bis zehn Metern und darüber hinaus geht.  Rasch aus dem Schneider ist, wer ein zertifiziertes Kabel mit Garantie erworben hat! Der Umtausch oder die Rückgabe sind dann nur Formsache.

Lange Strippen erst mit HDMI 2.1?

Natürlich wollen Kunden und Hersteller das Problem mit den „langen Leitungen“ ausmerzen – und spätestens, wenn voraussichtlich ab 2019 HDMI-2.1-Kabel eingeführt werden, leuchtet ein helles Licht am Ende des Tunnels.

Schon allein die höhere Bandbreite von 48 GBit/s statt bisher 18 GBit/s bei HDMI 2.0 spricht Bände. Ein weiterer Vorteil: Die Übertragung von dynamischem HDR-Content.

Bevor ihr jetzt allerdings verzweifelt, weil ihr befürchtet, dass ihr euren eben erst erworbenen UHD-TV oder Ultra HD Blu-ray Player schon bald wieder entsorgen müsst, raten wir zur Gelassenheit.

Ein paar Jährchen wird es gewiss noch dauern, bis HDMI 2.0 nicht mehr „Standard“ ist und HDMI 2.1 selbst 8K-Fernseher dominiert. Außerdem arbeiten clevere Kabelhersteller schon längst an Chipsätzen und Repeatern für „normale“ Premium-zertifizierte Ultra High Speed-Kabel, um das Problem mit der Länge zu beheben.

Und nun? 3 Tipps für HDMI Kabel 10m

Wenn es sich nicht vermeiden lässt, und ihr zwangsläufig auf eine lange Strippe angewiesen seid, dann geben wir euch an dieser Stelle ein paar hilfreiche Tipps für den Einsatz von 10m HDMI Kabeln.

Tipp 1: HDMI Kabel 10m bei kulanten Händlern kaufen

Wenn ihr aktuell unbedingt ein HDMI Kabel mit 10m benötigt, beachtet die Faustregel: „Kann funktionieren, muss aber nicht“. Fehler können auch mit Wechseln der Komponenten entstehen und sind nicht immer zwangsläufig auf das Kabel zurückzuführen. Deswegen: Sucht euch einen kulanten Händler aus, der problemlosen Umtausch oder Garantie verspricht. Entsprechende Bewertungen auf Online-Portalen geben euch gute Hinweise.

Tipp 2: Stückelung mit Repeater versuchen

Sollte es mit einem einfachen 10m HDMI Kabel nicht klappen, kann es sich durchaus lohnen, zu „stückeln“ und beispielsweise eine Strecke von 10 Metern auf zwei 5-Meter-Leitungen zu verteilen. Premium-zertifizierte HDMI Kabel bis 5m sorgen dafür, dass zumindest die Teilstrecken garantiert funktionieren. Und ein entsprechender Repeater verbindet die beiden Kabel und verstärkt bei der Gelegenheit gleich das Signal.

Tipp 3: Zu Profi-Equipment greifen

OK, ihr habt also keine Lust auf Kompromisse und Ausprobieren? Natürlich gibt es auch dafür eine Lösung, doch die hat ihren Preis. Spezialanbieter wie beispielsweise GROBI.TV bieten seit kurzem ein „hausgemachtes“ aktives HDMI-Kabel für die maximale Ultra-HD Bandbreite in Längen von zehn, 15, 20 oder gar 25 Metern an. „Aktiv“ heißt, dass in den Steckern Verstärker verbaut sind, die garantieren, dass die Signale, die „hinten“ eingespeist werden, „vorne“ auch frisch und munter ankommen. Das Ganze kommt allerdings nicht billig: die 10-Meter-Rolle des 4K UHD HDMI 2.0a Poweraktiv-Kabels bis 2.160p/60 Hz schlägt mit 169 Euro zu Buche. Wer 25 Meter ordert, muss sogar 279 Euro abdrücken – aber dann klappt´s auch mit der langen Leitung.

Wie sind eure Erfahrungen angesichts HDMI Kabeln mit zehn Meter Länge und mehr?

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